Der Sommerregen


Zur Aufmunterung wenigstens in der Phantasie 😍❤️🥰💧🌧
Der Sommerregen
Wie milde säuselst Du,
o kühler Regen,
Auf die verschmachtende, verbleichte Flur.
Dein längst so heiß,
so bang erflehter Seegen,
Erfrischt die ganze seufzende Natur,
Und neu gestärkt
erheben Gras und Bäume
Die matten Häupter
in der Lüfte Räume.
Der Sonne Gluth schien alles zu verzehren;
Es welkte still dahin
der Blumen Glanz.
Die Pflanzen neigten sich - ein allgemein Verheeren
Bedrohte selbst der Wälder dunklen Kranz,
Und brennend schien
in ihrer dumpfen Schwüle
Die schwere Luft
dem lechzenden Gefühle.
Da strömtest Du,
aus höheren Regionen
Zur Labung freundlich
uns herabgesandt,
Die kühlen Perlen,
die in Millionen
Voll heißen Durstes
trank das dürre Land.
Wie gute Geister
wehen durch die Fluren
Der neuen Lust
und der Erquickung Spuren.
So mildert gern
den heißen Brand der Schmerzen,
Der uns im Lauf
des Lebens oft versengt,
Der Thränen Thau,
der sanft aus unsern Herzen
Das bittre Gift
verschlossnen Grames drängt,
Und Lindrung bringen uns der Wehmuth Gaben,
Indem sie still
den bangen Busen laben.
O netzt auch mir das Auge, das so dunkel
Nur öde Wüsten
steinig vor sich sieht,
Und dem der Hoffnung goldnes Sterngefunkel
In unerreichbar weite Ferne flieht.
Ach, wie der matten Flur
ein frischer Regen,
Sind Thränen meinem kranken Herzen Seegen.
Charlotte von Ahlefeld

Reacties

Populaire posts van deze blog

Open brief aan mijn oudste dochter...

Kraai

Gone with the Wind (1939)

Ekster

Vraag me niet hoe ik altijd lach