Folgerung
Folgerung
Vöglein mag Gesellschaft gern
auf der grünen Heid,
hat mir drum auch anvertraut
all sein Lust und Leid.
auf der grünen Heid,
hat mir drum auch anvertraut
all sein Lust und Leid.
Sagt: dass Großpapa nun sitzt
stets auf der Kapell’,
weil ihn lässt sein kranker Fuß
nimmer von der Stell’.
stets auf der Kapell’,
weil ihn lässt sein kranker Fuß
nimmer von der Stell’.
Sagt: dass unerträglich ihm
Tante Elster sei,
weil an Zank und Zwist nur Schuld
ihre Plauderei.
Tante Elster sei,
weil an Zank und Zwist nur Schuld
ihre Plauderei.
Sagt: dass Mütterchen für’s Haus
sorgen müss’ allein,
und die kleinen Schwestern nur
schlafen oder schrei’n.
sorgen müss’ allein,
und die kleinen Schwestern nur
schlafen oder schrei’n.
Sagt: dass Nachbar Wiedehopf
immer schmält und flucht,
stets an ihrem Tische frisst
und doch Zank nur sucht.
immer schmält und flucht,
stets an ihrem Tische frisst
und doch Zank nur sucht.
Sagt: dass noch vom Stehlen nicht
Bruder Sperling lässt,
und die Base Amsel stets
lieg’ in ihrem Nest.
Bruder Sperling lässt,
und die Base Amsel stets
lieg’ in ihrem Nest.
Sagt: wie Schwager Zeisig längst
säß’ in Haft und Not,
ach, und dass den Vetter Fink
schoss ein Jäger tot.
säß’ in Haft und Not,
ach, und dass den Vetter Fink
schoss ein Jäger tot.
Vieles hat mir noch erzählt
Vöglein dazumal,
von Herrn Specht und von Herrn Goll
und der Nachtigall.
Vöglein dazumal,
von Herrn Specht und von Herrn Goll
und der Nachtigall.
Und wie alles ich bedacht,
fand ich denn heraus:
Mit den Anverwandten ist’s
doch zumeist ein Graus!
fand ich denn heraus:
Mit den Anverwandten ist’s
doch zumeist ein Graus!
Johann Nepomuk Vogl (1802 –1866)
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