Wünsche
Wünsche
Viel Sonne!
Soviel Sonne als nur möglich.
Einen Himmel klar und blau und licht
Wie ein süßes Angesicht.
Rote Wolken um die Sonne
Und ein Bett im Haidekraut
Hoch und plan, um weit zu sehen
Wie es lebt und blüht und taut.
Fernher tiefen Glockenklang,
Den die Winde halb verwehen.
Eine süße, schmale Hand
In der meinen,
Zweier Augen lieben Schein
Um mich her,
Die mich wiegen:
So zu zweien ganz allein - -
Weithin Ruhe! Ruhe! Ruhe -
Aus: Ein Sommer, Liederreigen von Carl Dallago, Berlin E. Ebering 1901
Carl Dallago, geboren am 13. Januar 1869 in Bozen, Österreich-Ungarn; gestorben am 18. Januar 1949 in Innsbruck), Schriftsteller und Naturphilosoph.
Dallago war ein radikaler Kritiker des Bürgertums, deren Angehörige von ihm als „Philister“ bezeichnet wurden, sowie der Katholischen Kirche und galt als „enfant terrible“ in der Tiroler Literaturszene des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Von 1922 bis 1926 lebte er mit seiner Familie in Nago am Gardasee, wo er die Werke Die rote Fahne un Die Diktatur des Wahns verfasste, in denen er Kritik an Mussolinis faschistischem Regime übte.
Ab 1932 in Arzl in Nordtirol beheimatet, war Dallago ein überzeugter Gegner des Nationalsozialismus. (Wiki)
Das Bild ist von Alphonse Osbert (1857 - 1939)
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