Welt


Welt
Stillhalten. Sich um nichts bemühen.
Nicht um Reisen und Ruhm, nicht um Liebe und Geld.
Es kommt, was soll. Zu frühen
Ruhm soll man fürchten. In unserer Welt
Ist nichts ohne Preis des Verzichtes zu haben.
Die lange entbehrten sind entbehrliche Gaben.
Ist man alt genug, schätzt man hoch, was man hat:
Einen Sonnenmorgen im frühen April.
An der Birke das erste knospende Blatt.
Und die Freiheit zu sagen: ich will,
Ich will nicht. Niemand kann mich zwingen,
Um Geld oder Ruhm mein Lied zu singen,
Wenn ich beides nicht brauche. Ich kann drauf verzichten,
Dass man mich kennt. Ich kann heimlich dichten.
Und immer ist da, wo ich bin, die Welt.
Eva Strittmatter

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