Ich ging dir nach


Ich ging dir nach durch schnittreife Felder.
Wie sich da neigten die Ähren
Über deinen Weg.
Zwischen den Halmen
Beugten sich tief die demütigen Kinder
Und legten die Hände auf Stirne und Herz.
Auf den Scheiteln der Berge,
Von Wolken umhüllt,
Will ich dir dienen.
Deine Hände, die mich segnen,
Sind goldene Sonnen
Über meinem Haupt.
Mein Antlitz ist ganz verschüttet
Vom lichten Staube der Lilien,
Die in den Falten deines Kleides blühen,
Meine Stirne und meine bestirnten Brauen
Und der Boden vor dir
beten zusammen.
Nur dass deine Flügel noch im Winde rauschen. . .
Isidor Quartner, (1891, „gefallen“ im September 1915) aus: Der Sturm 1912 / 13
Das Bild (Landweg in Bergen, 1912) ist von Leo Gestel (1881 - 1941)

Reacties

Populaire posts van deze blog

Open brief aan mijn oudste dochter...

Vraag me niet hoe ik altijd lach

LIVE - Sergey Lazarev - You Are The Only One (Russia) at the Grand Final