Lied des Einsiedels
Lied des Einsiedels
Wie seltsam hat sich dies gewendet,
dass aller Wege wirrer Sinn
vor dieser schmalen Tür geendet
und ich dabei so selig bin!
dass aller Wege wirrer Sinn
vor dieser schmalen Tür geendet
und ich dabei so selig bin!
Der stummen Sterne reine Nähe
weht mich mit ihrem Zauber an
und hat der Erde Lust und Wehe
von meinen Stunden abgetan.
weht mich mit ihrem Zauber an
und hat der Erde Lust und Wehe
von meinen Stunden abgetan.
Der süße Atem meiner Geige
füllt nun mit Gnade mein Gemach,
und so ich mich dem Abend neige,
wird Gottes Stimme in mir wach.
füllt nun mit Gnade mein Gemach,
und so ich mich dem Abend neige,
wird Gottes Stimme in mir wach.
Wie seltsam hat sich dies gewendet,
dass aller Wege wirrer Sinn
vor dieser schmalen Tür geendet
und ich dabei so selig bin,
dass aller Wege wirrer Sinn
vor dieser schmalen Tür geendet
und ich dabei so selig bin,
und von der Welt nur dies begehre,
die weißen Wolken anzusehn,
die lächelnd, über Schmerz und Schwere,
von Gott hin zu den Menschen gehn.
die weißen Wolken anzusehn,
die lächelnd, über Schmerz und Schwere,
von Gott hin zu den Menschen gehn.
Stefan Zweig (1881–1942)
Gemälde: Gerard Dou (1613 –1675), Betender Einsiedler – pinakothek.de
Reacties
Een reactie posten