Dithyrambe


Dithyrambe

Nimmer, das glaubt mir, erscheinen die Götter,
nimmer allein.
Kaum dass ich Bacchus, den Lustigen, habe,
kommt auch schon Amor, der lächelnde Knabe,
Phöbus, der Herrliche, findet sich ein.
Sie nahen, sie kommen, die Himmlischen alle,
mit Göttern erfüllt sich die irdische Halle.
Sagt, wie bewirt' ich, der Erdgeborne,
himmlischen Chor?
Schenket mir euer unsterbliches Leben,
Götter! Was kann euch der Sterbliche geben?
Hebet zu eurem Olymp mich empor!
Die Freude, sie wohnt nur in Jupiters Saale;
o füllet mit Nektar, o reicht mir die Schale!
Reich' ihm die Schale! Schenke dem Dichter,
hebe, nur ein!
Netz' ihm die Augen mit himmlischen Taue,
dass er den Styx, den verhassten, nicht schaue,
einer der Unsern sich dünke zu sein.
Sie rauschet, sie perlet, die himmlische Quelle,
der Busen wird ruhig, das Auge wird helle.
Friedrich von Schiller (1759 –1805)
Das Gedicht wurde von Franz Schubert vertont:
https://youtu.be/hL-Qz4wl9zU
Bild: Hans Zatzka (1859 –1945): Feentanz – artfoxlive.com

Reacties

Populaire posts van deze blog

Open brief aan mijn oudste dochter...

Vraag me niet hoe ik altijd lach

LIVE - Sergey Lazarev - You Are The Only One (Russia) at the Grand Final