Novalis

NOVALIS

Novalis hieß eigentlich Friedrich von Hardenberg, legte sich als Dichter der Romantik jedoch einen Künstlernamen zu, der soviel wie der Neuland-Besteller bedeutet.
Der Dichter Novalis (1772 bis 1801 ) war auch Philosoph, was für ihn keinen großen Unterschied machte, denn beide, Literatur und Philosophie, gaben ihm den
„einen Schlüssel“ zum „eigensten Selbst“. Wie Nietzsche, mit dem er die seltene Fähigkeit teilte, Unerhörtes auf geradezu unerhörte Weise aufschreiben zu können,
gehörte Novalis zu den Frühvollendeten, die in wenigen Jahren den Erfahrungsschatz eines ganzen Lebens horten.
Er sah das Jenseits der Wirklichkeit, das Bleibende im Vergänglichen, schließlich sogar die Ichheit im Ich und die Menschheit des Menschen: „Das Erkennen ist ein allgemeiner Zustand, der nicht an einen einzelnen Fall gebunden ist . . . Die zufällige oder einzelne Form unseres Ich hört nur für die einzelne Form auf - derTod macht nur dem Egoismus ein Ende … Das Zufällige muß schwinden, das Gute muß bleiben. Das Allgemeine jedes Augenblicks bleibt, denn es ist im Ganzen. In jedem Augenblicke, in jeder Erscheinung wirkt das Ganze - die Menschheit, das Ewige ist allgegenwärtig …“Eine solche Weltsicht läßt die herkömmlichen Grenzen verschwimmen, auch die zwischen Wachen und Träumen, was Gefahren in sich birgt: zum Beispiel die eines von den schönen Künsten nicht mehraufzufangenden Realitätsverlusts.
Trotzdem hielt Novalis an der produktiven, ja wirklichkeitsstiftenden Kraft des Traums fest, der seinen Beitrag dazu leistet, daß unser Wissen nicht ausschließlich diesseitig orientiert ist, sondern sich nach innen wendet, dorthin, wo Seele und Herz und wahrer Reichtum eines Menschen liegen:
„Wir träumen von Reisen durch das Weltall: Ist denn das Weltall nicht in uns? - Nach Innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft...
Das erste Genie, das sich selbst durchdrang, fand hier den typischen Keim seiner unermeßlichenWelt. . . Der Mensch vermag in jedem Augenblicke ein übersinnliches Wesen zu sein.
Ohne die wäre er nicht Weltbürger, er wäre ein Tier.“

[»Der Dichter Novalis, eins der jungen Genies der Romantik, sagte:
„ Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt, . . .«,
„Sofies Welt“ Deutscher Taschenbuch Verlag; s.4o9ff ., 417f .

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