Einst hat man das Haar frisiert


Einst hat man das Haar frisiert,
Hat's gepudert und geschmiert,
dass es stattlich glänze,
steif die Stirn begrenze.
Nun lässt schlicht man wohl das Haar,
doch dafür wird wunderbar
das Gehirn frisieret,
meisterlich dressieret.
Auf dem Kopfe die Frisur,
ist sie wohl ganz Unnatur,
scheint mir doch passabel,
nicht so miserabel
als jetzt im Gehirn der Zopf,
als jetzt die Frisur im Kopf,
Puder und Pomade
im Gehirn! – Gott Gnade!
Justinus Kerner (1786 –1862)
Bild: Elisabeth Vigee-Lebrun (1745 –1852): Marie Antoinette de France, 1783 – Musée de l'Histoire de France, Versailles – gettyimages.at

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